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"Ein Engel kommt nach Babylon" von Friedrich Dürrenmatt
Der Bettler Akki im Gespräch mit dem
Henker |
Schauplatz des Geschehens ist das alte Babylon zur
Zeit der Herrschaft Nebukadnezars II.
Unter der gleißenden Sonne, am Ufer des Stromes Euphrat, inmitten
der Wüste liegt die Millionenstadt Babylon. Ein mächtiger Palast
erhebt sich in der Stadt. Hier regieren der König Nebukadnezar und Exkönig
Nimrod, zum Schemel degradiert, Nachfahren eines jahrtausendealten Königtums,
dessen Wurzeln in die Zeit vor der Sintflut zurückreichen.
König Nebukadnezar will einen perfekten sozialen Staat errichten, in
dem die Bettler, die im alten Babylon die Weisen der Völker waren, wie
auch die Dichter, die nach Nebukadnezars Meinung "Gefühle
beschreiben, die es nicht gibt", keinen Platz mehr haben. Jeder in
diesem Staat kann je nach Fähigkeit zu Geld und gesellschaftlicher
Position kommen. Wer sich nicht unterwirft, wird gehenkt. Gerade ist
Nebukadnezar dabei, die Bettler in den Staatsdienst zu nehmen -
"sie treiben jetzt die Steuern ein" - da wird Babylon von
einem Engel, als Gnade des Himmels, ein von Gott soeben aus dem Nichts
erschaffenes Mädchen, Kurrubi, gebracht, die ursprüngliche und
unmittelbare Menschlichkeit vertritt. Kurrubi wird zuerst von allen
begehrt, zum Schluss aber dem Henker übergeben, da sie keiner haben
will, weil sie fordert, dass er dafür seine errungene Position und sein
Geld aufgeben muss. Kurrubi wird dadurch gerettet, dass der Henker der
verkleidete Bettler Akki ist, der mit ihr durch die Wüste in ein neues
Land voll neuen Lebens und neuer Verheißung flieht. |
Aufführungen:
Juli 1991:
Aufführung im Rahmen des Sommerfestes im Feierwerk, München und in
der Dynamisch-Psychiatrischen Klinik Menterschwaige, München
Dez. 1991:
Bert-Brecht-Gymnasium, München
Jan. 1992:
Haus der Eigenarbeit (HEI), München
März 1992:
Black Box, Kulturzentrum Gasteig, München
Mai 1992:
Universität Regensburg, im Rahmen des XXII. Weltkongresses der WADP
Nov. 1992:
Ausgewählte Szenen, Kultur gegen Rechts, Metropolis, München
Okt. 1993:
Theodor-Fontane-Haus, Berlin
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